Durch Dithmarschen und Eiderstedt

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Radreise DithmarschenADFC-Radtour vom 7. – 11. August 2006
Tourenleitung u. Bericht: Margret Peters

Nach der Anreise mit dem Zug bis Itzehoe starteten wir mit 16 Personen Richtung Norden. Auf ruhigem Weg an der Stör entlang fuhren wir durch Wilster nach Neuendorf zum tiefsten Punkt Deutschlands. Hier liegt das Land 3,54 m unter N.N.! Durch eine riesige Meßlatte wird uns klargemacht, was hier ohne Deiche geschehen würde. Ein großzügiger Rastplatz mit Infotafeln lud uns zur Pause ein.
Danach setzten wir mit der kostenlosen Fähre über den Nordostseekanal. Dieser Kanal bietet sich für eine weitere Tour an – hier kann man während der Fahrt jederzeit große Frachtschiffe und Passagierdampfer bestaunen.
Im hübschen Städtchen Burg hatten wir mit hügeligem Gelände zu kämpfen. Nach einer wohlverdienten Kaffeepause erreichten wir Meldorf – unser 1. Etappenziel. Ein Rundgang durch die Stadt mit den schön restaurierten Bürgerhäusern und Rosenstöcken vor den Haustüren lohnt sich. Der mächtige gotische Backsteinbau des Meldorfer Doms signalisierte den Seeleuten früher den Weg. Noch im Mittelalter lag die Stadt direkt am Geestrand.
Am 2. Reisetag machte uns starker Gegenwind zu schaffen. Unsere km-Leistung sank deutlich ab. Die Gegend nördlich von Meldorf ist sehr eben und durch den Kohlanbau bekannt. Ein Abstecher nach Büsum (z.B. zur Seehundaufzuchtstation) würde sich lohnen.
Radreise DithmarschenWir fuhren auf hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Straßen durch Wöhrden nach Wesselburen. Am Marktplatz neben der einzigartigen Barockkirche mit dem Zwiebelturm fanden wir einen schönen Pausenplatz. Bei weiterhin starkem Gegenwind und Schauern erreichten wir das Eidersperrwerk. Das Sperrwerk ist eines der größten Küstenschutzbauten Europas und wurde von 1967 bis 1973 an der Eidermündung direkt in die Nordsee gebaut. Es schützt das Land vor Sturmfluten und reguliert die Wasserströme aus dem Eider-Treene-Sorge Flußgebiet. – Danach ging es auf direktem Weg am Naturschutzgebiet Katinger Watt entlang nach Tönning. Hier blieb uns Zeit für einen Stadtrundgang und Bummel durch den Hafen (fangfrische Krabben sind immer im Angebot), Besuch des Schwimmbades oder des „Multimar Wattforums“.
Radreise DithmarschenGut ausgeruht und mit leichtem Gepäck starteten wir am 3. Tag unsere Eiderstedt-Rundfahrt. Sie führte uns am Deich entlang durch Welt nach Garding (hier testeten wir unsere Regenkleidung) und z.T. auf dem Nordsee-küstenradweg zur Tümlauer Bucht. Von hier war schon der imposante Westerhever Leuchtturm zu sehen. Am Deich und die Schafe umfahrend erreichten wir den Leuchtturm nach ca. 5 km.Alle Regenwolken waren jetzt ins Landesinnere gezogen und wir hatten eine entspannte Pause mit Frisbeespielen. Die Rückfahrt ging auf der nördlichen Route durch eine flotte „Busfahrt“ gut voran. Durch Osterhever und Sieversfleth fuhren wir bis Oldenswort zu einer gemütlichen „Kaffeestuuv“. Von dort waren es nur noch wenige Kilometer bis Tönning. Hier trafen wieder alle pünktlich zum Fischessen im Hotel zusammen.
Bericht_2_0001_gNach der komplizierten Überfahrt auf der B5 über die Eider fanden wir am 4. Tag wieder ruhige Wege nach Lunden –an der Kirche liegt der Geschlechterfriedhof, auf dem sich in früheren Zeiten reiche Familien (Geschlechter) in einer Gruft beisetzen ließen. Unter der Eisenbahnbrücke bei St. Annen hindurch ging es bis nach Friedrichstadt. Die frisch renovierte Jugendherberge erreichten wir schon mittags.Einige Mitradler blieben in der Stadt, der größere Teil der Gruppe nahm wieder Fahrt auf über Schwabstedt und Süderhöft durch hügeliges Gelände nach Bergenhusen.Hier wird vom Nabu eine Storchenstation unterhalten. In dem Ort haben in diesem Jahr 12 Storchenpaare genistet und 24 Jungvögel ausgebrütet. Überall auf den Dächer sieht man die Nester und die Storchenfamilien.
Radreise DithmarschenNach einer Kaffeepause ging es auf Nebenwegen an der Treene zurück zur JH Friedrichstadt. Hier wurden ruhige 4-Bett-Zimmer bezogen und danach ein gemeinsamer Spaziergang zum Marktplatz gemacht.Herzog Friedrich der III. gründete die Stadt 1621 mit der Hilfe von holländischen Glaubensflüchtlingen, den Remonstranten. Sie verstanden es, die feuchten Niederungen zwischen Eider und Treene durch Kanäle zu entwässern und eine Stadt der Toleranz zu errichten.Auch andere Glaubensgemeinschaften erhielten hier das Recht auf freie Religionsausübung. Die baumbestandenen Grachten und kleinen Brücken laden zu Spaziergängen durch das historische Städtchen ein.
Am 5. Reisetag ging es durch Kuhweiden bis zur Schleuse Nordfeld über die Eider und südlich über Kleve und Wiemerstedt nach Weddingstedt. – Pause – Die letzten Kilometer bis Heide führten an der Bahnlinie entlang. In Heide gönnten wir uns nach einer kurzen Stadtrundfahrt ein schönes Eis, bevor es mit dem IC direkt bis nach Bremen zurückging.
Gesamtkilometer ca. 285.Margret Peters, Tel. 0421-894531
ADFC Weyhe

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